Alternativduden

Bankster: Subst., Bezeichnung für Banker, die den egoistischen Gedanken des Kapitalismus etwas zu genau genommen haben, zusammengesetzt aus „Banker“ und „Gangster“, leider heutzutage recht häufig anzutreffen. Vermutlich erdacht von Oskar Lafontaine oder einem seiner sicher vorhandenen Redenschreiber, hier nachzulesen.

An mich herangetragen von Don Jürgen.

bewandern: Verb 1. Neumodisch für „lustwandeln“, anwendbar für genießende Spaziergänger, die in der Umgebung, dem Duft und der Stille um sich herum schwelgen, eben Wald, Wiesen und Felder „bewandern“. 2. Forschende, vorwitzige Hände, die Körper, Stoffe oder Leder „bewandern“.

Unter anderem erfunden von P. J. Blumenthal.

Bullshitfilter: Subst. Tragbares Musikgerät, das unerwünschte Nebengeräusche (vulgo: Bullshit) nicht nur ausblendet, sondern sie durch allerliebste Kompositionen ersetzt. Glücklicherweise hat nicht der Bullshitfilter, sondern sein Träger darüber zu entscheiden, was denn nun allerliebste Kompositionen sind, deswegen sind ihm musikalisch keine Grenzen gesetzt. Allen allerliebsten Kompositionen ist aber eines gemeinsam: Sie müssen laut aus den Kopfhörern kommen.

Mein Bullshitfilter ist mein MP3-Player, immer dann, wenn er mit dem Soundtrack von Fluch der Karibik, Luna Luna oder Subway to Sally bestückt ist. Gerade heute könnte ich ihn auch gebrauchen, aber leider habe ich meinem MP3-Player nur Teile des Hörbuchs „Die Hüter der Rose“ gegönnt. Ich werde also einen Versuch starten müssen: Ist es möglich, dass ein Buch mit dem Titel „Das Bildnis des Dorian Gray“, geschrieben von Oscar Wilde, kurzzeitig die Eigenschaften eines Bullshitfilters annehmen kann?

An mich herangetragen von SirDregan, der seinen Bullshitfilter an dieser Stelle erwähnte.

beratungsresistent: Adj. dickköpfig, stur, eigensinnig und dumm in einer einzigartigen Mischung. Bei den meisten hört die Beratungsresistenz auf, sobald man ihnen „Hab ich dir doch gesagt!“ sagen könnte. In ganz schlimmen Fällen nie.

An mich herangetragen von Don Jürgen.

Brüllwürfel: Subst. Liebevolle Umschreibung für Baby, mit dezentem Hinweis darauf, dass so ein kleines Kind unglaublich viel Lärm machen kann. Und um Klassen besser als Wonneproppen.

80er-Jugendsprech, von Don Jürgen an mich herangetragen.

Nachtrag: Eine zweite, auch sehr treffende Bedeutung dieses Wortes steht in den Kommentaren.